Highlight des Jahres 2024 – DLZ Soziales

Inspirationspreis

Alle zwei Jahre prämiert der Verein «Sozialinfo» mit dem Prix Sozialinfo ausserordentliche Engagements und Entwicklungen, welche die Zukunft des gesamten Sozialbereichs betreffen. Dieses Jahr nahm auch der Thalwiler Sozialdienst an der Verleihung teil und überzeugte die Jury mit seinem Engagement als Arbeitgeberin derart, dass kurzerhand ein Zusatzpreis - der Inspirationspreis - geschaffen und verliehen wurde. Der Sozialdienst überzeugte durch seinen sehr positiven und kollegialen Umgang miteinander sowie durch seine wertschätzende und empathische Teamkultur. Der Fokus der Führungsverantwortlichen liegt insbesondere darin, dass in der Zusammenarbeit auch die individuell unterschiedlichen Bedürfnisse und Meinungen toleriert werden. Den Teams werden Gestaltungsspielräume ermöglicht und Mitarbeitenden wird die Chance gegeben, sich zu entwickeln und zu verwirklichen. Dieser positiven Teamkultur ist es auch zu verdanken, dass der Sozialdienst viele langjährige Mitarbeitende beschäftigt.

03_01_Teamfoto Sozialdienst
Sie halten sich gegenseitig den Rücken frei: Der Thalwiler Sozialdienst zeichnet sich durch seinen sehr hohen Teamgeist aus.

Leistungszahlen / Kennzahlen

Soziales Zahl 1
40

40 Kinder konnten dank gezielter Sprachförderung in der Spielgruppe mit einem soliden Grundwissen in Deutsch erfolgreich in den Kindergarten starten.

Soziales Zahl 2
1'000

1'000 Kinder und Erwachsene besuchten an 10 Durchführungstagen das Angebot Indoorspielplatz in Gattikon.

Wirtschaftliche Hilfe

Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der materiellen und immateriellen Unterstützungsfälle um neun Prozent ab. Der Grund für den Rückgang liegt – trotz gestiegener Anzahl Flüchtlinge – einerseits darin, dass Menschen mit Bedarf an immaterieller Hilfe fast nur noch zur neu geschaffenen Beratungsstelle «Tello» gehen und andererseits im schweizweit leichten Rückgang der Sozialhilfefälle. Die Ablösungen von der materiellen Hilfe erfolgten mehrheitlich aufgrund höherer Einnahmen (Erwerbstätigkeit oder Sozialversicherungen) oder aufgrund Beendigung der Zuständigkeit infolge Wechsel des Wohnorts.

Qualität der erbrachten Leistungen
Um eine anhaltend hohe Qualität bei der Ausrichtung von Unterstützungsleistungen zu gewährleisten, werden die Unterstützungsdossiers jährlich hinsichtlich Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben überprüft. Zudem wird es durch gegenseitiges Fallcontrolling ermöglicht, «blinde Flecken» in der Fallführung aufzudecken und zu beheben.

Stabiles Team im Sozialdienst
Das Team der Sozialberatung betreut die Klientinnen und Klienten der Sozialhilfe und Asylfürsorge mit viel Engagement und hoher Professionalität. Dank der personellen Stabilität kann die Arbeit mit den Klientinnen und Klienten effizient, gezielt und individuell auf deren Situation abgestimmt werden, was eine frühere Ablösung von der Unterstützung möglich macht.

Immaterielle Sozialhilfe
Neben der wirtschaftlichen Sozialhilfe gibt es immer wieder auch Fälle, bei denen ausschliesslich Beratung gefragt ist. Mit der Eröffnung von «Tello - Offene Beratung» Mitte Jahr verlagerten sich viele dieser Anmeldungen weg vom Sozialdienst. Die neue Beratungsstelle scheint aufgrund des niederschwelligen Angebots wesentlich attraktiver zu sein als der Gang zum Sozialdienst.

Fallzahlen

Während in der Sozialhilfe die Fallzahlen schweizweit wie auch in Thalwil leicht rückläufig sind, ist die Fallbelastung im Asyl seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine konstant sehr hoch und aufgrund der Aufnahmequote weiterhin ansteigend. Im vergangenen Jahr haben sich insgesamt 93 Einzelpersonen, Paare und Familien für Sozialhilfe angemeldet (2023: 128). Etwas mehr als die Hälfte davon erhielten oder erhalten fortwährend materielle oder immaterielle Unterstützung (2023: 70).

Fallzahlen Sozialhilfe nach Aufenthaltsstatus

angemeldet
unterstützt
47
21
CH
26
12
B oder C
12
10
S
8
5
F oder N
93
48
Gesamt

Nettoaufwand Sozialhilfe- und Asylfürsorge

Nettoaufwand in Tausend CHF
Nettoaufwand pro Fall und Jahr in CHF
4'365
15'931
2020
4'244
17'757
2021
2'687
10'415
2022
2'880
10'706
2023
2'264
9'279
2024

Ergänzende Erläuterung

Der leichte Rückgang beim Nettoaufwand und bei den jährlichen Kosten pro Fall ist darauf zurückzuführen, dass ein kostspieliger Heimfall wegfiel, in einem Fall eine hohe Nachzahlung von Hilflosenentschädigung erfolgte und die Flüchtlinge mehr Erwerbseinkommen erzielten als im Vorjahr. Ausserdem konnten in einigen Fällen IV-Renten geltend gemacht werden. Die Anzahl Fälle der Sozialhilfe- und Asylfürsorge belief sich per 31. Dezember 2024 auf 244 (2023: 269).

Asylkoordination und Notunterkünfte

Asylkoordination

Aufnahmequote und Flüchtlingsströme
Nachdem aufgrund des Ukraine-Kriegs die Aufnahmequote von Flüchtlingen von ursprünglich 0,5 Prozent pro 1'000 Einwohnenden auf 0,9 Prozent im Jahr 2022 und auf 1,3 Prozent im Jahr 2023 erhöht wurde, erfolgte eine weitere Anhebung der Quote per 1. Juli 2024 auf 1,6 Prozent. Das heisst, dass Thalwil aktuell 294 Personen aufnehmen muss. Der Grund für die erneute Erhöhung ist die Wiederaktivierung der bisherigen Flüchtlingsströme aus dem Mittelmeerraum.

Schreibdienst für geflüchtete Menschen
Mit Fördergeldern des Kantons Zürich konnte im Frühjahr 2024 – vorerst für ein Jahr – ein Schreibdienst eröffnet werden, der von Freiwilligen geführt wird. Der Schreibdienst ist wöchentlich während zwei Stunden geöffnet und wird rege genutzt.

Unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA/MNA)
Nach der Unterbringung von sechs UMA/MNA im Jahr 2023 in zwei 3er-Wohngemeinschaften wurden im vergangenen Jahr weitere vier minderjährige Flüchtlinge aufgenommen und in einer WG untergebracht. Ausserdem wurde im Juli 2024 eine vom Kanton geführte Asylunterkunft für 15 UMA/MNA eröffnet.

Notunterkünfte

Flüchtlinge und Menschen ohne Obdach
Notunterkünfte werden einerseits Thalwiler Einwohnerinnen und Einwohnern, die aus verschiedenen Gründen ihr Obdach verlieren, zur Verfügung gestellt, andererseits und zur Hauptsache aber den zugewiesenen Flüchtlingen. Gegenüber den beiden Vorjahren mit den grossen Flüchtlingsströmen aus der Ukraine sind es im Berichtsjahr wieder vermehrt Flüchtlinge aus anderen Nationen zu verzeichnen.

Akquisition von neuem Wohnraum
Für die Unterbringung reichen die gemeindeeigenen Liegenschaften nicht. Etwa die Hälfte der Personen werden in zugemieteten Liegenschaften untergebracht, was einen grossen Aufwand bei der Akquisition von neuem Wohnraum erfordert. Mit dem Ziel einer raschen Integration der Flüchtlinge werden aber mit eben dieser dezentralen Unterbringung gute Erfahrungen gemacht. Mit personeller Verstärkung seit Frühling 2024 können die rund 150 Wohneinheiten effizient verwaltet und langjährige Bewohnende intensiv unterstützt werden, damit sie wieder eine Wohnlösung mit eigenem Mietvertrag finden.

Sozialversicherungen

AHV-Zweigstelle

Unterstützungsbestätigungen

Unterstützungsbestätigungen keine WSH
Unterstützungsbestätigungen WSH
99
8
2020
99
15
2021
100
9
2022
98
14
2023
99
20
2024

(WSH: Wirtschaftliche Sozialhilfe)

AHV-Zweigstelle

KulturLegis

Ausgestellte KulturLegis
60
2020
47
2021
68
2022
103
2023
61
2024

Pflegefinanzierung

Zentrale Themen waren Anfragen betreffend Übernahme der Heim-Depotkosten, Zuständigkeit der Kosten bei Eintritt in ein ausserkantonales Heim, Übernahme der ambulanten Pflegekosten und «Was kann ich tun, wenn das Geld nicht reicht?»

stationär in CHF
ambulant in CHF
5'717'525
1'935'769
2020
5'712'284
2'063'804
2021
6'947'013
1'839'992
2022
7'210'000
2'147'700
2023
7'189'580
2'256'342
2024

Zusatzleistungen

Die Fallzahlen bei den Zusatzleistungen lagen im Vergleich zum Vorjahr mehr oder weniger auf gleichem Niveau. Die Beratung und Hilfestellung im Bereich Zusatzleistungen hat sich vermehrt zur Infostelle Alter und Gesundheit verlagert.

AHV
IV
Hinterlassenen
231
130
10
2020
230
124
10
2021
237
129
10
2022
257
132
10
2023
257
125
8
2024

Jugend und Familie

Jugendarbeit / Anzahl Besuche

Mädchen
Jungs
510
610
2020
388
595
2021
474
1'296
2022
598
934
2023
448
1'023
2024

Ergänzende Erläuterung
Wegen Fachkräftemangels war die weibliche Jugendarbeit bis im Sommer nicht besetzt, was im ersten Halbjahr zu einem leichten Rückgang der Mädchenbesuche führte. Es gab keine Lärmklagen oder Konfliktvorfälle im Treffpunkt. Die Vermietungen im Jugi Brand und im Jugi Tuchhof waren mit 70 Vermietungen praktisch ausgelastet.

Schulsozialarbeit

Leistungen der Sozialarbeit

SJ 2019/20 SJ 2020/21 SJ 2021/22 SJ 2022/23 SJ 2023/24
Leistungen pro Fall in % Anzahl Dossiers Zeitaufwand Anzahl Dossiers Zeitaufwand Anzahl Dossiers Zeitaufwand Anzahl Dossiers Zeitaufwand Anzahl Dossiers Zeitaufwand
Einmalig (in %) 25 2,1 30 4,2 38 3,1 26 2,8 21 1,5
2 bis 3 Interventionen (in %) 41 10,1 24 11 42 9,8 32 7,8 40 8,2
4 bis 5 Interventionen (in %) 34 10,7 22 16 30 11,8 20 8,3 28 10,1
6 bis 10 Interventionen (in %) 43 24,9 26 34,6 41 28,2 38 27,4 32 21,5
11 bis 19 Interventionen (in %) 14 15,1 7 14,3 22 28,8 20 26,2 17 20,9
über 20 Interventionen (in %) 18 38,7 5 20 8 18,3 11 27,6 15 37,8

Ergänzende Erläuterung
Ein Drittel der Kinder, die Schulsozialarbeit (SSA) nutzten, beanspruchten aufgrund der Problemlagen 60% Aufwandzeit. Ca. 80% Erstbesuchende nutzten die SSA erneut, was auf Zufriedenheit hinweist.

Verteilung der Beratungsthemen in %
Schuljahr 2019/20 Schuljahr 2020/21 Schuljahr 2021/22 Schuljahr 2022/23 Schuljahr 2023/24
Persönliches: Freizeit, Liebe, Medien, Sucht 21,1 26,6 31,7 19 30
Elternhaus: Erziehung, Gewalt, Betreuung, belastete Eltern 24,3 17,3 18,2 31,5 17,9
Klassenprobleme: Konflikte, Verhalten in der Klasse 14,6 30,5 24,1 15,9 30,8
Diverse Themen 9,5 4,4 2,9 4,9 1,1
Mobbing 1,1 2,7 2,3 1,7 3,3
Schulisches, Berufsfindung 26,7 14 15,3 24 13,8
Konflikte Lehrpersonen 2,8 5 5,5 3,1 3,1

Ergänzende Erläuterung
In Unter- und Mittelstufe waren Klassenkonflikte und familiäre Probleme zentrale Themen. Im Kindergarten haben die Interventionen zugenommen. Suchtmittelkonsum im Oberstufenalter ist extrem rückläufig. Aufgrund einiger Konflikte in der Oberstufe wurde ein präventives Projekt für Wertschätzung mittels RAP-Musik mit rund 100 Schülerinnen und Schülern umgesetzt.

Familienarbeit und Frühe Förderung

Angebot 2024
Mukideutsch, Sprach- und Integrationskurs für Mütter mit Kleinkindern. 2 x 80 Lektionen pro Jahr
Anzahl Kurse pro Jahr 2
Auslastung pro Jahr in Personen 14
Fit for Family, Elterncoaching. 2 x 8 Lektionen pro Jahr
Anzahl Kurse pro Jahr 2
Auslastung pro Jahr in Personen 14
Infoabend für Eltern mit Kindern im Vorschulalter
Anzahl Veranstaltungen pro Jahr 2
Auslastung pro Jahr in Personen 60
Offene Turnhalle / Indoorspielplatz
Anzahl Veranstaltungen pro Jahr 10
Auslastung pro Jahr Eltern oder Elternteil ca. 400
Auslastung pro Jahr Kinder bis 4 J ca. 600
Familienkaffee, einmal wöchentlich
Öffnungstage pro Jahr 39
Auslastung Familienbesuche pro Jahr ca. 330
Auslastung Personenbesuche (Kinder, Eltern, Elternteil) ca. 1'000
Beratung Frühe Förderung pro Jahr 35
Anzahl Empfehlungen für Sprachförderung 22
Anzahl Vermittlungen in Sprachförderprogramme (Kita, Spielgruppe) 14
Anzahl selbständige Überführung in Sprachprogramme durch Eltern 7
Beratung Familienbeauftragter pro Jahr 85

Ergänzende Erläuterung
Sämtliche Angebote des noch relativ jungen Angebotes «Frühe Förderung» stiessen bei den Eltern mit Kindern im Vorschulalter auf sehr grosse Beliebtheit und waren ausgelastet. Durch Frühe Förderung beherrschen alle Kinder in der Gemeinde Deutsch, bevor sie in den Kindergarten eingeschult werden und integrieren sich schulisch wie sozial leichter.

Mittagstreff

Schuljahr 2019/20 Schuljahr 2020/21 Schuljahr 2021/22 Schuljahr 2022/23 Schuljahr 2023/24
Durchschnittliche Anzahl Jugendliche im Mittagstreff 22 18 19 21 22

Infostelle Alter und Gesundheit

Art der Beratungen

2020 2021 2022 2023 2024
Kurzberatungen 77 103 96 52 53
Begleitungen 132 204 229 160 156
Telefon 318 265 276 326 202
Persönlich 94 125 125 155 137
Schriftlich 91 76 95 142 148

Ergänzende Erläuterung
Im Vergleich zum Vorjahr waren etwas weniger persönliche und telefonische Kontakte zu verzeichnen, was unter Umständen darauf zurückzuführen ist, dass die Funktion der Altersbeauftragten im Jahr 2024 über 6 Monate nicht besetzt war.

03_08_Karin Weidle

Seit Oktober 2024 ist die Position der Altersbeauftragten erneut besetzt: Karin Weidle nimmt im Blumenhof Anliegen der Thalwiler Seniorinnen und Senioren entgegen.

Verteilung der Beratungsthemen in %

Ergebnisse gerundet

2020 2021 2022 2023 2024
Wohnen 14 17 17 13 13
Gesundheit 14 18 16 16 15
Finanzen 13 16 15 14 17
Pflege 6 7 6 4 3
Entlastung 14 8 10 8 9
Pflege Angehörige 12 12 11 9 10
Andere 27 21 25 36 33

Ergänzende Erläuterung
Der Anstieg der Beratungen zum Thema Finanzen steht vermutlich im Zusammenhang mit der Sensibilisierungskampagne der Pro Senectute Schweiz zum Thema Zusatzleistungen sowie mit der Etablierung der Infostelle als Anlaufstelle im Zusammenhang mit Fragen im Bereich der Zusatzleistungen.

Nachbarschaftshilfe

Im Januar lud die Nachbarschaftshilfe Nachbarschaftshelferinnen und -helfer zum Apéro mit 50 Teilnehmenden ein. Im April wurde die Veranstaltung «Hallo Nachbarin, hallo Nachbar» gemeinsam mit Rüschlikon organisiert, um den internationalen Tag der Nachbarschaft anzukündigen. Im Mai fanden dazu drei Veranstaltungen statt.

Anzahl geleistete Einsätze

Nachhilfe
Einkaufen
Administration
Handwerkliche Arbeiten
Gartenarbeit
Computer/TV/Telefon
Begleitung/Betreuung Kind
Betreuung Erwachsener
Fahrdienst
Andere
2
8
3
9
5
5
14
16
11
78

Tello

Im Juli wurde im Rahmen eines zweijährigen Pilotprojekts die Präventionsstelle «Tello – Offene Beratung» eröffnet. Sie bietet der Thalwiler Bevölkerung eine Anlaufstelle für verschiedene Fragestellungen. In erster Linie wird eine kostenlose, unverbindliche und niederschwellige Beratung durch Fachpersonen ausserhalb des Sozialdienstes angeboten. Rückzahlungspflichtige materielle Einzellfallhilfe ist ebenfalls vorgesehen. Tello ermöglicht es, sich frühzeitig an Fachpersonen der sozialen Arbeit zu wenden, um eine soziale und finanzielle Notlage möglichst früh zu mindern oder zu verhindern.

Vorname / Name:Anikó Nagy
Funktion:Sozialarbeiterin
Abteilung:Sozialdienst
Ich arbeite bei der Gemeinde Thalwil seit:1. August 2023​
1.

Wie sehen deine Aufgaben innerhalb der Gemeinde Thalwil aus?

Anikó Nagy:

40 Prozent meines Pensums bin ich als Sozialarbeiterin im Sozialdienst in der Sozialberatung tätig, wo ich wirtschaftliche und immaterielle Sozialhilfefälle führe. Die anderen 20 Prozent bin ich bei «Tello – Offene Beratung» angestellt. Hier berate ich jeweils montags zu diversen Themen wie Sozialversicherungen oder finanziellen Fragen.

2.

Was waren dein berufliches Highlight und Lowlight im Jahr 2024?

Anikó Nagy:

Zwei meiner grossen Highlights waren die Planung und der Start von Tello, gemeinsam mit Selina Seiler, und der Schwimmkurs für geflüchtete Frauen, welchen ich mit organisieren durfte. Als Lowlight würde ich die Beobachtung bezeichnen, dass es für erwerbslose Personen ab einem gewissen Alter sehr schwierig wird, eine Stelle zu finden.

3.

Was war die ungewöhnlichste und überraschendste Situation, die du in deinem Job auf der Gemeinde Thalwil erlebt hast?

Anikó Nagy:

Ich finde es auf eine positive Art ungewöhnlich und überraschend, wie viel Entscheidungsfreiheit und Verantwortung Selina und mir beim Aufbau von «Tello – Offene Beratung» zugesprochen wurden. Entgegen dem Klischee einer Gemeindeverwaltung wurden Entscheide teilweise innert Minuten gefällt, wodurch es möglich wurde, das Projekt rasch umzusetzen.

4.

Welche Superkraft würdest du dir für deinen Job wünschen, die dir den Alltag auf der Gemeindeverwaltung erleichtern würde – und warum?

Anikó Nagy:

Ein Mini-Gremium im Kopf aus 7 Fachexpertinnen und -experten: Eine Anwältin, eine Fachperson der Psychiatrie mit Therapieausbildung, einen Finanzexperten, einen Mediator, eine Lehrperson, eine Ärztin und eine Künstlerin. Die ersten sechs bringen relevantes Fachwissen mit und mit der Künstlerin fehlt es nie an Kreativität, die den Alltag ebenfalls erleichtert.

5.

Angenommen du wärst Königin vom Königreich Thalwil, was wäre deine erste Amtshandlung – und warum?

Anikó Nagy:

Da muss ich nicht lange überlegen: Genügend bezahlbaren Wohnraum für Einwohnende von Thalwil schaffen. Dies ist für viele derzeit eine grosse Belastung. Die zweite Amtshandlung wäre gratis Glacé für alle im Sommer, denn wer mag schon kein Glacé.