Highlight des Jahres 2024 – DLZ Finanzen

Digitales Tool für Budget- und Rechnungsansicht

Die Einführung von IKVS, einem digtialen Tool für Gemeinden für das Budget- und Jahresrechnungsreporting, stellte einen ersten, wichtigen Schritt bei der Digitalisierung und Optimierung der Finanzprozesse für die Gemeinde Thalwil dar. Dadurch können einerseits viele manuelle Arbeiten und Excel-basierte Prozesse effizienter gestaltet werden. Anderseits sind die Finanzinformationen nun auch online in einer ansprechenden grafischen Darstellung verfügbar, was den Zugang zu den gewünschten Informationen schnell und intuitiv macht.

02_01_Themebild digitales Budget
Das digitale Tool bietet verständliche Diagramme, in welchen Finanzdaten abgebildet werden.

Leistungszahlen / Kennzahlen

Finanzen Zahl 1
6'275

Das Steueramt Thalwil hat im Jahr 2024 insgesamt 6'275 Steuererklärungen definitiv veranlagt und damit einen wichtigen Beitrag geleistet, dass die Steuereinnahmen in die Kasse fliessen.

Finanzen Zahl 2
18'798

Die Abteilung Rechnungswesen hat im Jahr 2024 rund 19'000 Eingangsrechnungen im Kreditorenworkflow verarbeitet und dafür gesorgt, dass alle Lieferanten und Dienstleister pünktlich bezahlt werden.

Rechnungslegungsmodell HRM2

Die Rechnungslegung der Gemeinde Thalwil basiert auf dem Harmonisierten Rechnungslegungsmodell (HRM2).

In der Berichtsperiode wurden die Budgetierung und die Rechnungslegung prozessual und inhaltlich sukzessive weiter optimiert und die nötigen Schritte zur Digitalisierung initiiert.

Erfolgsrechnung

in Mio. Franken

Aufwand
Ertrag
141
139
Budget
141
140
Rechnung
2020
144
144
Budget
151
156
Rechnung
2021
154
148
Budget
163
170
Rechnung
2022
191
191
Budget
189
197
Rechnung
2023
180
180
Budget
184
200
Rechnung
2024

Steuerertrag

in Mio. Franken

übrige Gemeindesteuern
Grundstückgewinnsteuern
80
8
2020
85
14
2021
84
14
2022
104
21
2023
98
21
2024

Steuerkraft

Politische Gemeinde Thalwil (CHF je Einwohner)
Kantonales Mittel (ohne Stadt Zürich) (CHF je Einwohner)
Ressourcenabschöpfung (in Mio. CHF)
5'084
3'721
10
2020
5'413
3'941
14
2021
5'362
4'014
13
2022
6'593
4'096
27
2023
6'365
4'284
21
2024

Ergänzende Erläuterung
Die Ressourcenabschöpfung ist abhängig von der Höhe der effektiven Steuerertragskraft (Franken/Kopf) der Gemeinde und dem kantonalen Mittel. Die Steuerertragskraft des abgelaufenen Rechnungsjahrs wird aufgrund der verbuchten Steuererträge berechnet. Diese beträgt 2024 für Thalwil rund 6'365 Franken. Das massgebliche kantonale Mittel liegt mit 4'284 Franken wesentlich tiefer. Dadurch entsteht ein «Abschöpfungsüberhang». Für diesen muss im Rechnungsjahr zu Lasten der Erfolgsrechnung eine Rückstellung gebildet werden. Grundsätzlich gilt: Liegt die Steuerkraft von Thalwil über dem kantonalen Mittel, muss der Überhang in den Finanzausgleich abgeliefert werden. Im Rechnungsjahr hat die Steuerertragskraft der Gemeinde Thalwil gegenüber dem Vorjahr leicht abgenommen (2023: 6'593 Franken), während das kantonale Mittel leicht gewachsen ist (2023:4'096 Franken). Dies führte dazu, dass die Ressourcenabschöpfung rund 3,0 Millionen Franken über dem Budget, aber knapp 6,0 Millionen Franken unter dem Vorjahresrekordwert liegt.

Nettoinvestitionen

Die Selbstfinanzierung entspricht dem Cashflow. Er sagt aus, in welchem Umfang die Investitionen aus selbst erwirtschafteten Mitteln finanziert werden konnten. Der Selbstfinanzierungsgrad sollte über mehrere Jahre betrachtet idealerweisen einen Zielwert zwischen 80 bis 100 Prozent erreichen. Dadurch wird die Verschuldung der Gemeinde tief gehalten.

Nettoinvestitionen (in Mio. CHF)
Selbstfinanzierungsgrad (SFG) (in %)
SFG Ø letzte 5 Jahre (in %)
12
110
127
2020
9
165
148
2021
17
112
77
2022
21
96
97
2023
21
130
123
2024

Nettovermögen

Das Nettovermögen entspricht dem gesamten Fremdkapital abzüglich dem gesamten Finanzvermögen.

Nettovermögen pro Einwohner (CHF je Einwohner)
843
2019
896
2020
1'223
2021
1'348
2022
1'165
2023
1'520
2024

Wohnbauförderung

Die Gemeinde betreibt Wohnbauförderung, indem für verschiedene Überbauungen der Baurechtszins verbilligt wurde. Dies betrifft Siedlungen an der Etzelstrasse, Wiesenstrasse und im Breiteli.

Vorname / Name:Margrit Keller
Funktion:Leiterin DLZ
Abteilung:Finanzen
Ich arbeite bei der Gemeinde Thalwil seit:1. Januar 2024
1.

Wie sehen deine Aufgaben innerhalb der Gemeinde Thalwil aus?

Margrit Keller:

ln erster Linie bin ich als Leiterin des DLZ Finanzen dafür verantwortlich, dass die beiden Abteilungen Steueramt und Rechnungswesen gute Rahmenbedingungen haben, um ihre Aufgaben möglichst reibungslos erbringen zu können. Gleichzeitig habe ich als Sekretärin des Finanzausschusses auch eine Art «Scharnierfunktion» zwischen Politik und Verwaltung.

2.

Was waren dein berufliches Highlight und Lowlight im Jahr 2024?

Margrit Keller:

Mein Lowlight war das Erstellen des Beleuchtenden Berichts zur Jahresrechnung 2023: Basteln in Excel wie vor zwanzig Jahren und viel Handarbeit. Deshalb habe ich Gas gegeben und bereits für das Budget 2025 ein digitales Reportingtool eingeführt. Nun stehen Budget und Jahresrechnung auch in interaktiver Form online zur Verfügung.

3.

Was war die ungewöhnlichste und überraschendste Situation, die du in deinem Job auf der Gemeinde Thalwil erlebt hast?

Margrit Keller:

Die Budget- und Rechnungs-Gemeindeversammlung waren für mich in diesem Sinne eine ungewohnte, eher überraschende Situation. Dies, weil ich bisher immer in Parlamentsgemeinden gearbeitet habe. Hier habe ich das Gefühl, dass man die direkte Demokratie und den Volkswillen noch ungefiltert spürt.

4.

Welche Superkraft würdest du dir für deinen Job wünschen, die dir den Alltag auf der Gemeindeverwaltung erleichtern würde – und warum?

Margrit Keller:

Hellseherische Fähigkeiten, was die wirtschaftliche Entwicklung und vor allem die Höhe der Steuereinnahmen in den zukünftigen Jahren betrifft, wären sehr hilfreich bei der Budgetierung. Leider hilft mir dabei auch die gute alte Kristallkugel, die ich in meinem Büro habe, nicht weiter.

5.

Angenommen du wärst Königin vom Königreich Thalwil, was wäre deine erste Amtshandlung – und warum?

Margrit Keller:

Ich würde versuchen, die heute dezentralisierte Gemeindeverwaltung in einem einzigen zentralen Verwaltungsgebäude unterzubringen und die dadurch frei gewordenen Gebäude für Wohnzwecke umzunutzen. Einer der Gründe dafür ist, dass ich mir dadurch einen Effienzgewinn in der Zusammenarbeit und kürzere «Dienstwege» verspreche.